Grashof-Geschichten (3): Von Fleischeslust und einem Fuchsschwanz

29.04.2019 Fleischeslust Blog 3 HP Kopie

In so einem Landhotel passieren ganz schön viele Dinge, das dürfte jedem klar sein. Im Restaurant, in der Waldarbeiterbar, im Wellnessbereich und in 36 Zimmern kommen so einige Geschichten zusammen. Und das nicht nur jeden Tag, sondern auch jede Nacht. Gut, dass nicht alle davon ans Tageslicht gelangen. Das möchte ich an dieser Stelle auch nicht ändern. Manche Storys sind es aber wert, erzählt zu werden. Deshalb gibt es ja diesen Blog. Und deshalb berichte ich euch heute von Fleischeslust und einem Fuchsschwanz.

 

In welchem Zimmer ich residiere, das bleibt mein Geheimnis, liebe Leser. Dass ich als alter Sufflapp aber auch oft an der Theke sitze und deshalb so einiges mitbekomme, wisst ihr bereits. Und ihr profitiert davon, denn ihr könnt aus nächster Nähe dabei sein und meinen Geschichten lauschen.

 

Eine davon: Grashof-Chef Karsten hat jetzt ein ganz neues Angebot auf der Speisekarte. „Fleischeslust“ nennt er es hinter vorgehaltener Hand. Wochenlang sprang er deshalb ganz aufgeregt im Dreieck umher. Ich durfte diese „Fleischeslust“ auch schon probieren. Und was soll ich sagen: Das Teil ist ein Traum, fleischgewordenes Endorphin! Was genau die „Fleischeslust“ ist, fragt ihr euch? Ganz einfach: ein Kilogramm (!) Flanksteak. Oder wie Küchenchef René sagt: Bavette de Flanchet. Ich empfehle euch aber: Bestellt lieber einfach ein „Flanksteak“ (gesprochen: Flänkstäik) statt eines „Bavette de Flanchet“ (gesprochen: Bavätt dö Flonschee) — ihr wisst ja mittlerweile, was passiert, wenn ihr die Speisen falsch aussprecht: Der Küchenchef dampft wie ein Einkochtopf. Das Flanksteak ist von der Flanke des Rinds und nicht nur Wasser-im-Mund-zusammenlaufend zart, sondern wird auch noch mit viel Hingabe von René kredenzt. Dazu gibt es haufenweise leckere Beilagen. Alleine packt das kein Mensch, ich kann euch deshalb nur empfehlen: Hortet eure Freunde zusammen, kommt auf den Grashof und ordert das Kilo! Es lohnt sich.

 

Apropos „Fleischeslust“: Jüngst haben die Reinigungsdamen einen Fuchsschwanz in einem der 36 Zimmer entdeckt — die Zimmernummer wird natürlich nicht verraten. Das Besondere (neben der Tatsache, dass man einen Fuchsschwanz nicht alle Tage in einem Zimmer entdeckt): Der Fuchsschwanz war mit Lederriemen versehen. Ich habe mich anschließend direkt umgeschaut: Ein Opel Manta stand nicht auf dem Parkplatz. Das Ding muss also für etwas anderes genutzt worden sein. Aua! Das ist aber eine Geschichte, die nicht ans Tageslicht gekehrt werden sollte. Da kann sich ja jeder mal seine eigenen Gedanken machen.

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